Die Aerodynamik des Malteser Falken (Teil1)
Es war wieder einer dieser verregneten Vormittage im Februar an denen nichts, aber auch gar nichts geschah. Casi schob die Lamellen seines Vorhangs auseinander und lugte aus dem Fenster. Die Turmuhr zeigte halb zwölf als ihm klar wurde: Jeder Körper, der (in der Luft) bewegt wird, wird Kräften ausgesetzt.
In erster Linie war es die Schwerkraft die ihn in Richtung des Erdmittelpunkts zog und ihn, hier am Boden, an der Bewegung durch die Luft hinderte. In der Luft wäre das anders, dachte er, da würde sie ihn beschleunigen.
Die zweite Kraft die ihn an der Bewegung hinderte war der Widerstand.
Dieser wiederum wurde in der Luft so stark , dass er der Schwerkraft die Stirn bieten konnte. Nach kurzer Flugzeit beschleunigte sie ihn nicht weiter. Ein Kräftegleichgewicht würde hergestellt mit dem man, bei einer relativ konstanten Geschwindigkeit, für eine begrenzte Zeit, Flugmanöver relativ zu anderen fallenden Objekten durchführen könnte.
- Die Reibung der Luftteilchen am Körper verursacht einen Luftwiderstand.
- Je höher die Geschwindigkeit durch die Luft ist, desto mehr Luftkraft entsteht.
- Die Luft bekommt merklich Substanz und wirkt mit ihrer Kraft auf die ihr gebotene Form/Fläche ein.
Um allerdings nicht wie eine überreife Pflaume auf dem Fußboden zu zerschellen, musste eine dritte Kraft her: Auftrieb.
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Aber wo sollte der herkommen, um diese Uhrzeit? Es klopfte an der Tür. Könnte es der Vermieter sein, der die fällige Miete einforderte, oder das Ordnungsamt um sein Fahrzeug abzuschleppen?
Er öffnete die Tür: Vor ihm stand eine wunderschöne Frau mit langen schwarzen Haaren. Sie war klein, und von schlanker geschmeidiger Gestalt, die nirgendwo harte Kanten aufwies. Sie hielt sich sehr aufrecht, hatte hohe Brüste und schmale Hände und Füße.
Casi, ich habe einen Auftrag für sie. Sie beugte sich vornüber um ein Geldbündel auf den Schreibtisch zu legen. Dabei gab ihre weit geschnittene Bluse einen kurzen Blick auf ihr alabasterfarbenes Dekolleté frei.
Verschiedene Formen bewirken unterschiedlich starke Widerstände:
- Eine Tropfenform hat einen geringen Luftwiderstand.
- Eine hohle Halbkugel (Rundkappenreserve) hat einen hohen Luftwiderstand.
Casi wippte mit seinem Stuhl zurück und fragte: „Nun, was kann ich für Sie tun?“
Sie hielt den Atem an und sah ihn. Sie schluckte und sagte hastig: Könnten Sie-? Ich dachte – ich -das heißt…“ Dann bearbeitete sie ihre Unterlippe mit mit schimmernden Zähnen und schwieg. Nur ihre dunklen Augen sprachen jetzt mit flehendem Ausduck.
Casi nickte, als verstünde er sie, lächelte dabei aber freundlich, als handle es sich um nichts Enstes. Er sagte „Wie wär´s denn wenn sie alles von Anfang an erzählten, damit wir wissen was getan werden muß.“
„Das war in Sendenhorst.“
„Ja?“
„Ich möchte, dass Sie einen Fallschirm für mich suchen…“
Casi griff nach nach Bleistift und Schreibblock. „Wie sieht er denn aus?“
„Zunächst mal waren die Fangleinen unterschiedlich lang. Die vorderen Leinen waren kürzer als die Hinteren.“
„Ah, Trimmung“ dachte Casi, „und weil die Schwerkraft das ganze System nach unten zieht, bewirkt die Ablenkung der Luft Vorwärtsfahrt.“
„Dann ist es schon einer von den Moderneren.“
Ich warte fiebernd auf die Fortsetzung 🙂
Chapeau! Bin auch gespannt…
Astrein! Graue Theorie nett verpackt – oder eben weniger verpackt, wenn ich an die Halbkugeln denke…